Wissensbarrieren im ISD-Offshoring

Heutzutage können Klienten aus westlichen Ländern Ideen für eine neue Software realisieren, indem sie qualifizierte, kostengünstige Softwareentwickler in Offshore-Regionen mit der Entwicklung beauftragen. Die Klienten verfügen über Wissen über das Softwareprodukt, haben jedoch oft keine Erfahrung in der Softwareentwicklung. Die Softwareentwickler haben das technische Wissen zur Umsetzung der Software, aber kennen das gewünschte Softwareprodukt häufig nicht. Durch diese extremen Wissensasymmetrien entstehen Wissensbarrieren (d.h. unterschiedliche Sprachen, Interpretationen und Interessen),  welche die Zusammenarbeit zwischen Klient und Offshore-Team erschweren. Wir untersuchen, wie diese Wissensbarrieren zwischen Klient und Softwareentwicklern, über die Zeit, überwunden werden können. Unser Fokus liegt dabei auf der mediierenden Rolle des Softwareprototyps, welcher mit zunehmendem Einsatz von agilen Softwarenentwicklungsmethoden an Bedeutung gewonnen hat. Wir gehen der Frage nach, welche Nutzungsstrategien von Softwareprototypen dazu führen, dass Wissensbarrieren kurzfristig und über die Zeit überwunden werden.

Publikationen

Winkler, Maike; Brown, Carol; Huber, Thomas (May 2015). Recurrent Knowledge Boundaries in Outsourced Software Projects: A Longitudinal Study. In: Twenty-Third European Conference on Information Systems (ECIS). Münster, Germany. 26.-29.05.2015.

Winkler, Maike; Huber, Thomas; Dibbern, Jens (December 2014). The Software Prototype as Digital Boundary Object – A Revelatory Longitudinal Innovation Case. In: International Conference on Information Systems (ICIS). Auckland, New Zealand.